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Bricht
Das Denkmal in Bricht ist bis heute an seinem ursprünglichen Aufstellungsort erhalten geblieben. Gegenwärtig ist es umgeben von einem Wohnviertel. Zu seiner Entstehungszeit jedoch, war es in einem unbebauten Stück Eichenwald gelegen, was nicht nur zeitgenössische Fotografien belegen, sondern auch die Anweisungen des Regierungspräsidenten zur Ausformung des Denkmals. Es sollte sich an den Heide- und Waldcharakter, der Umgebung, anpassen auch was seine Bepflanzung und den Vorplatz anging. „Es kommt also nur eine ganz zwanglose Bepflanzung mit Heidekraut, Ginster, Kiefern und Föhren und dergleichen in Frage.“ Die Erbauung des Brichter Kriegerdenkmals wurde, wie es bei jedem Denkmal der Fall war, mit der Rheinischen Beratungsstelle für Kriegerehrungen abgestimmt. Bereits im Jahre 1927 waren mehrere Entwürfe zur Errichtung eines „würdigen Ehrenmals“ eingereicht worden, die wegen zu geringer künstlerischer Formgebung allerdings alle abgelehnt wurden. Erst vier Jahre später wurde ein Entwurf genehmigt (für Grundsätze dieser Institution scanne QR-Code). Als Architekt wurde Herr Baumann (B.D.A.) aus Moers bestimmt: „Entwurf des Architekten Baumann-Moers ist mit der dortigen Verfügung vom 16.2.1931 I. N. Nr. 357 unter dem Vorbehalt einiger Änderungen genehmigt. Diese Änderungen des Entwurfs sind bei der Bauausführung berücksichtigt. Ein Lichtbild des Ehrenmals ist beigefügt.“ Für die Ausführung wurde Bauunternehmer Stricker bestimmt. Die Steinblöcke und -platten, die zur Errichtung des 1,50 m hohen Denkmals und für die Modellierung des Adlers auf dem hinteren Teil benötigt wurden, lieferte die Sächsische-Porphyr-Gesellschaft. Der Adler wurde vom Bildhauer Meiien aus Hüis bei Krefeld angefertigt.
Nach dem Beschluss des Denkmalausschusses sollte der Adler einen Stahlhelm sowie zwei über Kreuz gelegte Seitengewehre beinhalten. Dem widerspricht jedoch das Schreiben des Regierungspräsidenten vom 16. Februar 1931: „Der Adler ist auf dem Postament in Steinmaterial (Porphyr) in geschlossener möglichst einfach stilisierter Form auszuführen, der Stahlhelm muss wegfallen.“ Bei der endlichen Ausführung des Denkmals erfolgt bis heute der Zugang zu der Brichter Anlage über einen kleinen Vorplatz. Die Stätte liegt auf einer Anhöhe, die zur Straße hinabfällt. Der Besucher wird nicht direkt auf das Denkmal zugeleitet, sondern nimmt die nach rechts knickende Wegführung des roten Schotteruntergrundes auf. Das unter anderem aus Ruhrsandstein errichtete Postament des Denkmals ist über sechs Stufen zu besteigen. Die Treppenwangen sind an dieser Stelle unterschiedlich ausgeformt. Links sind sie in einem halbrund geschwungen, was an einen wehrhaften Turm erinnert, der begangen werden kann. Das eigentliche Denkmal besteht aus zwei Elementen aus rotem Porphyr, einem senkrechten Quader, der von dem Adler nach oben hin abgeschlossen wird und einem sarkophag- bzw. altarartig liegendem weiteren Element. Der Adler mit hängenden abgerundeten Flügeln blickt zur Gedenktafel und somit in Richtung der tiefer liegenden Straße. Als König der Lüfte ist der Adler in vielen Mythen und Sagen, unter anderem als Götterbote vertreten. Es verwundert daher nicht, dass er nach dem Löwen als häufigstes Wappentier auftaucht. Er steht vor allem für Kraft und Mut, aber in der christlichen Ikonografie auch für Himmelfahrt und Auferstehung. In Deutschland ist er traditionell in Zusammenhang mit der Legitimation von Herrschaft verbunden. Am 6. September 1931 wird das Brichter Ehrenmal eingeweiht. Auch an dieser Stelle wurde eine Zeitkapsel mit der Errichtungsurkunde in den Sockel integriert. 1958 beschloss die Gemeindevertretung Bricht den Architekten Baumann mit der Umgestaltung und der Erweiterung des Denkmals zu beauftragen. Diese beinhalteten neben einer Abschirmung des vorgeschobenen Rundplatzes durch eine niedrige Bruchsteinmauer auch die Aufbewahrung der auf Pergament geschriebenen Namensliste der Opfer zweier Kriege in einer Kupferkapsel, die in das Steininnere versenkt wurde. Am 7. Mai 1959 wurde das überarbeite Denkmal erneut eingeweiht.