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Pilotengrab Weselerwald
Etwa 250 m abseits der Marienthaler Straße, mitten auf einer Wiese gelegen, unweit des Rehbaches, befindet sich das Kriegsgrab des Dr. Leutnant Nover. Auf diesem Acker stürzte der deutsche Soldat am 22.06.1943 ab. Nach einem Augenzeugenbericht von Bernhard Sondermann (Zeitungsartikel 1961) ist Nover angeblich im Luftkampf von einem amerikanischen Flieger beschossen worden, welcher dann selbst in einiger Entfernung abstürzte. Sondermann und der Nachbar Hartmann waren als erste am Absturzort. Den Piloten konnten sie jedoch nicht mehr auffinden. Trotz großer Bemühungen in verschiedenen Jahrzehnten (es wurde bis auf 10 m Tiefe gegraben) gelang es nicht, aus dem morastigen Untergrund die Leiche zu exhumieren. Die genannte Stelle besteht somit bis heute als Begräbnisstätte. Der Familie Hartmann wurde für das sogenannte Ruherecht eine Entschädigung in Höhe von 80 DM ausgehändigt. Aus diesem Grund muss sie den Zugang zur Grabesstelle bis heute ermöglichen. Es liegen historische Fotografien des Originalzustandes vor. Der Poststempel des Umschlages, in dem sie verschickt worden sind, weist die Jahreszahl 15.02.194[.] auf, was über den Entstehungszeitraum Aufschluss gibt. Auch an dieser Grabstelle wurde ursprünglich ein Holzkreuz als Kennzeichnung verwendet.
Dieses dunkle, mit dem Eisernen Kreuz versehene Kreuz trug die Aufschrift: „Hier starb für seinen Führer Ltn. Dr. Ludwig Nover den Fliegertod im Kampf gegen englische Terrorflieger. Geb. 16.8.13 gef. 22.6.43“. Die Aufschrift widerspricht somit dem Augenzeugenbericht von Sondermann. 1961 wurde das Holz- durch ein Steinkreuz ersetzt und durch eine Einfriedung mit einem Polygonzaun ergänzt. Dies geschah auf Verfügung der Kriegsgräberfürsorge hin, welche 1961 an den Amtsdirektor Schermbecks folgende Zeilen verfasste: „Es ist mir daran gelegen, daß das Grab wegen seiner außergewöhnlichen Lage in einen eindrucksvollen Zustand gesetzt wird, zumal sich die Bevölkerung für das Schicksal dieses Kriegstoten besonders interessiert gezeigt hat.“ Das angesprochene Interesse bezieht sich auf einen Zeitungsartikel der im Vorfeld des Briefes erschienen war. In ihm ist jedoch kein Foto von dem ursprünglichen Zustand des Einzelgrabes zu finden. Es ist davon auszugehen, dass auch nach 1945 größere Besuchermengen den Absturzort aufsuchten, der bis 1961 privat in Stand gehalten wurde.
Seit 1999 wird die Unterhaltung und Instandhaltung durch den Heimatverein Weselerwald und Umgebung gewährleistet.