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Schermbeck Postament

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Das älteste der Schermbecker Denkmäler befindet sich heute unweit des aufsehenerregenden Löwen. Es handelt sich, wie der Titel Postament (Unterbau/Statuen- bzw. Säulensockel) bereits andeutet um ein Fragment eines vorangegangenen Monuments. Ursprünglich war es, gegenüber seines heutigen Standorts, auf dem spitzen Flurstück vor dem alten Rathaus (erbaut erst 1910) errichtet worden. Am 18. August 1895 aufgestellt, sollte es an die Gefallenen der Einigungskriege 1864, 1866 und 1870-1871 erinnern. Im Ursprung befand sich ein Standbild auf dem Postament. Der detailgetreuen Uniform nach stellte es einen feldmarschmäßigen preußischen Infanteristen um 1870 dar. (Siehe Fotos Entwurf und Original) Seine Gesichtszüge, sowie die Bartform ähneln stark denen von Wilhlem I. In der linken Hand trug der Soldat eine große Fahne und in der rechten einen Laubkranz. Zu seinen Füßen lagen ein Kanonenrohr, eine Kanonenkugel sowie ein geborstenes (Pulver)-Fass. Im Schermbecker Volksmund wurde er „Küppers Jan“ genannt.

Diese Bezeichnung geht vermutlich auf besagtes Fass zurück, da der Name Küpper den Berufsstand des Fassbinders bezeichnete. Das Denkmal stammt aus einer Phase in der das Leben der Zivilbevölkerung im deutschen Reich stark militarisiert wurde: Normen wie Ordnungsliebe, Disziplin und Pünktlichkeit bestimmten das Alltagsleben. Durch das Tragen einer Uniform erhielt man eine angesehenere soziale Stellung. Gesellschaftliche Ereignisse wie Stapelläufe und Paraden waren sehr beliebt. Die beschriebene Figur, die Zeugnis von dieser Periode ablegen könnte gilt heute jedoch als verschollen. Zum Schutz vor Zerstörungen wurde die Skulptur vor dem Ende des zweiten Weltkrieges abgenommen und verscharrt. Der verbleibende Sockel kam zu Schaden und wurde abgetragen. Das Sandstein Postament, welches in der Form dem Kapitell einer Klassizistischen Säule ähnelt, wurde in der folgenden Zeit zweimal umgelagert. Zuerst fand es Platz am ersten Aufstellungsort des Löwen, auf der anderen Seite des Mühlenbaches. Nach dem Ende des Krieges wurde die Skulptur wieder ausgegraben und neben dem Postament platziert. Darauffolgend wurde de Infanterist, 1948/49 in den Mühlenbach geworfen. Bei den dadurch nötig gewordenen Restaurierungsarbeiten ging das Kunstwerk verloren. Das verbleibende Monument wurde daraufhin von Herrn Stricker am 24.01.1949 versetzt. Das Postament erfuhr weitere Fragmentierung durch Vandalismus, so dass nur noch drei der vier Seitenplatten vorhanden waren. Eine der fehlenden Platten wurde im Heimatmuseum aufbewahrt und konnte wieder angebracht werden. Bei den weiteren fehlenden Platten entschied man sich im Rahmen der Sanierung 2020 -die durch Mittel der Städtebauförderung NRW (Verfügungsfonds) ermöglicht wurde- im ästhetischen Sinne für eine Ergänzung ohne Gravur.

Sehenswürdigkeiten Details
Art der Sehenswürdigkeit Denkmal
Anschrift
Weseler Straße 2
46514 Schermbeck

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