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Weselerwald

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Die Anlage im Weselerwald ist an der Weggabelung zwischen Klosterweg und Am Voßhövel  gelegen. Gemeinderatsmitglieder hatten 1928 einen anderen Ort vorgeschlagen, der beim  Regierungspräsidenten in Düsseldorf auf Ablehnung traf. Der zuständige Sachbearbeiter  schlug einen neuen Platz vor: „Oben auf der Kuppe eines Heidhügels [sei] ein wirklich schöner Denkmal-Platz unter Eichenbäumen [gefunden worden].“ Der Standort wurde aufgrund seiner Lage mit Böschungen zu drei Seiten gewählt. Die neue Position fand bei allen Beteiligten Gefallen. Als Architekt wurde Bernaudo bestimmt und am 15.09.1929 wurde das Denkmal zum Gedenken an die Soldaten des 1. Weltkrieges eingeweiht. Die bis heute bestehende Anlage befindet sich außerhalb des Ortskerns und liegt, von der Straße aus verborgen, in einem Waldstück. Ein dunkler, schmaler, betonierter Pfad führt bergauf zu der Stätte. Durch den leichten Rechtsknick ist das Denkmal erst zu sehen, wenn die stärkste Steigung überwunden wurde. Die Stätte liegt in einem Hain und ist umgeben von Stille. Der Eingang zum Vorplatz wurde symmetrisch flankiert von zwei Eichen. Beidseitig leiten Hecken aus Stechpalme und Lorbeer ins Zentrum der Anlage. Jeweils eine Blutbuche rechts und links vom Denkmal schließen den Weg ab. Die Architektur erscheint wie eine alte Ruine. Sie orientiert sich an der Form des Maussolleion, der prachtvollen Grabstelle des antiken Königs Maussolos. Im Zentrum greift sie jedoch die Form eines gotischen Maßwerks auf. Mit dieser Vermischung von Vorbildern aus unterschiedlichen Epochen wird versucht historische Kontinuität, Erhabenheit und Stärke zu konstruieren.

 Die Gotik wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts als besonders deutsche Bauweise begriffen, weswegen ihre Elemente hier Verwendung finden. Über vier Stufen ist die untere Ebene des Denkmals zu erreichen. An dieser Stelle erzeugt das Maßwerk, durch die doppelte Profilierung der Leibung, einen Sog in die Mitte des Denkmals, in welcher sich die Gedenktafel für die Toten des 1. Weltkrieges befindet. Interessant ist auch die farbliche Gestaltung der mit Heide-Feldsteinen erbauten Anlage. Es ist eine Rhythmisierung zu erkennen: Die Abfolge von hellen und dunklen, rauen und glatten Streifen. Ausgefüllt wird die Fläche des Spitzbogens komplett durch weiße Kiesel. Auch der Schlussstein des Maßwerks ist weiß. Nach oben abgeschlossen ist das gesamte Gebäude mit antikisierendem Gebälk. Der Kernbau wird symmetrisch umfasst von zwei terrassierten Emporen. Die hinaufführende Treppe ist rechts in der Mauerwange versteckt und daher nicht aus der Entfernung zu sehen. Über 11 Stufen ist die erste Terrasse zu erreichen. Die Wandgestaltung an dieser Stelle verstärkt die eingangs erwähnte ruinenhafte Wirkung durch gemauerte Rosetten, welche an zugemauerte Fenster erinnern. Zum einen wird damit die Idee einer Jahrhunderte andauernden Baugeschichte erzeugt, zum anderen aber auch die Frage nach einem möglichen Innenraum, in dem sich z. B. eine Grabkammer befinden könnte, hervorgerufen. Während der nationalsozialistischen Zeit galt die Anlage unter anderem als Versammlungsort von SA- und SS-Leuten, die ebenso wie Angehörige des Kriegervereins die portalartige Nische als Redeplatz nutzten.

1961 wurde das Denkmal ergänzt durch eine von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker gefertigte Bronzegusstafel, die an die Gefallenen des 2. Weltkriegs erinnert. 1994 wurde das Kriegerdenkmal unter Denkmalschutz gestellt, weil es nach Auffassung der Denkmalschutzbehörde eine Bedeutung für die Dokumentation unterschiedlicher Baustile von Gedenkstätten am gesamten Niederrhein hat. Im Dezember 1994 begannen die Arbeiten für die Errichtung eines Daches um den Verfall der Stätte einzudämmen. 2006 erfolgte eine grundlegende Sanierung.

Sehenswürdigkeiten Details
Art der Sehenswürdigkeit Denkmal
Anschrift
Am Vosshövel
46514 Schermbeck

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